Klimakrise eine Menschheitskrise. Vor Allem kommt immer noch das Fressen!
Ausstellungseröffnung
19.04.2024, 19:00 Uhr
Gruson-Gewächshäuser Magdeburg
Über die Ausstellung
Der Titel der Ausstellung soll bewusst an den berühmten und vielzitierten Satz: "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral", den Bertolt Brecht 1928 in seiner Dreigroschenoper prägte, erinnern.
Was einst Brecht auf der Bühne der Bourgeoisie entgegnete, die gutsituiert den niedrigeren Schichten der Gesellschaft Moral predigen wollte, hat auch heutzutage weder an Bedeutung noch an Aktualität verloren. Gesellschaftskritiker attestieren Menschen der modernen Gesellschaft immer wieder eine ausgeprägte Selbstsucht ohne Rücksicht auf Umwelt oder Mitmenschen. Und das, obwohl "Bio", "Öko" und ein nachhaltiger "grüner Lebensstil" gerade in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erfahren hat.
Trotz dieser Entwicklung sehen wir uns mit Realitäten konfrontiert, die diesem Bild widersprechen. Die Nachfrage nach Bioprodukten nimmt genauso zu wie die Nachfrage nach Kreuzfahrten.
Das Handeln des Menschen wird überwiegend von der Gier bestimmt. Alle Relativierungen beruhigen lediglich unser Gewissen. Nachhaltiges Handeln wird zum Dogma erhoben und bleibt doch nur eine Farce. Den Worten folgen nur halbherzige Taten. Wir lügen uns gegenseitig in die Tasche. Ausnahmen bestätigen - wie stets - die Regel.
Die nun stattfindende Ausstellung "Klimakrise eine Menschheitskrise. Vor Allem kommt immer noch das Fressen!" in den Gruson-Gewächshäusern setzt sich mit dem Handeln der Menschen in dieser existenziellen Krise und möglichen Zukunftsperspektiven kritisch auseinander. Die zeitgenössische, interdisziplinäre Gruppenausstellung tangiert die Disziplinen Architektur, Bildende Kunst, Kunstpädagogik, Psychologie und Stadtplanung.
Das Begleitprogramm - bestehend aus einer moderierten Podiumsdiskussion mit Fachleuten aus dem In- und Ausland und einem mehrtägigen Vermittlungsprogramm für Kinder - ergänzen die Ausstellung.